Sonntag, 26. November 2017

Der letzte Sonntag vor dem Advent...

Die Elfen saßen zusammen, wackelten mit den Zehen und dachten nach.
Viel hatte sich verändert dieses Jahr.

Die Menschen hatten neue Aufgaben übernommen. 

Carlsson war umgezogen.
Torben hatte neue Aufgaben.
Ella hielt den Laden zusammen. Und kochte für alle.

Fünf Wochen noch, dann war das Jahr vorüber.
Vier Wochen, dann war Weihnachten.
In eine Woche begann Advent.

Sie schauten nach vorne, was wichtig war in dieser Zeit.

Carlsson sprach vom Krampus, vom Schafsstall und vom Ochsenkalb.

Torben von Bodenproben und von Gartenplänen.
Und dass er mit seinem Mensch auf jeden Fall in den Palmengarten wollte.
Weil es dort Obsthölzer gab. Aber erst im März.

Ella davon, dass ihre Menschen balancieren mussten.
Das Jahr beschließen. Das nächste planen.
Feste feiern, gut einüben, und großzügig sein.

Ella würde sich darum kümmern. Haus halten. Buch halten.

Schauen, dass alle genug Schlaf, Bewegung, Pausen und frische Luft bekamen.
Nachdenken und Arbeiten konnten.

Sie nickten sich zu und gingen Plumpudding kochen.
Denn es war 'Stir up Sunday'.

Zeit zum Backen. Zeit zum Rühren.

Der letzte Sonntag vor dem Advent.

Sonntag, 12. November 2017

Martinstag und Alter Advent

Die Elfen waren versammelt.

Torben war etwas unleidlich, weil es immer noch regnete,
und er eigentlich Laub rechen, Beete mulchen,
Werkzeuge ölen und sortieren wollte.

Carlsson war von der Höhe herabgekommen,
um beiden in der Winterzeit zu helfen.

Er erzählte vom neuen Hof, den verschiedenen Tieren,
den Wäldern und Feldern, und wie aufregend es war,
nach Jahrhunderten wieder mit Tierkomposten zu arbeiten.

Er plante, ein alchemisches Labor einzurichten.

Ella hörte zu, und schälte, wie die anderen, Maronen.

Der Martinstag war der erste Tag für richtige Winterkost.
Klöße, Rotkohl, Pilze, gedämpfte Äpfel und Maronen.

Keine Gans. Die mochten sie lebend lieber.

So hielten warteten sie den Martinstag auf hergebrachte Art.
Sie schauten zurück und beredeten, was noch zu klären war in diesem Jahr.

Hof, Haus und Garten würden fertig werden.
Die Bücher schlossen sich bald.

Neue Feste wollten gefeiert werden. Ein neues Jahr stand an.

Bald nach dem Martinstag begann das alte Fasten des Advent,
40 Tage währte wie die Weihnachtszeit, und auf Weihnachten zuführte.

Das Tageslicht nahm ab, man ging in sich und beschloss das Jahr in aller Ruhe,
schlug Wurzeln und bereitete den Boden für das Neue Jahr.

Das ging gut in diesem Jahr. Die Arbeiten endeten früh.
Geschenke waren bereitet, die Vorräte gefüllt.

Eine kleine Laterne brannte auf dem Schemel, den sie als Tisch benutzten.

Symbol des Lichts,
das mit dem Reiter mit dem Mantel in eine düstere Zeit gedrungen waren.

Symbol des Lichts,
mit dem ihn seine Stadt nach einem langen, abenteuerlichen und erfüllten, friedbringenden Leben an diesem Tag zur Ruhe gebettet hatte.

Torben fragte:

'Was meint ihr, wann unsere Menschen mit Adventslichtern beginnen wollen?'

'Gib ihnen noch etwas Zeit, eine kleine Weile,
das Dunkel auszuhalten, es zu erfahren.

Das gehört dazu: Dunkel werden, bevor es hell werden kann.'

Sie schälten weiter, und summten leise vor sich hin.

Montag, 30. Oktober 2017

Herbst - Torbens Liste

Im Hof
Laub rechen. Immer und ständig.
Selbst, von Hand, mit Rechen. Zum Kopf klar kriegen.
Ehrensache.  

Ella bei Erker und Kräutern helfen.
Tomaten abräumen und auslegen. Kohlpflanzen versorgen.
Nach den Bäumen und Erkerpflanzen sehen.

Hochheimer Markt. Carlsson treffen. Das Jahr besprechen.
Doc Niewöhner wegen Helleboren fragen.

Hütte ordnen. Schuppen ordnen.
Werkzeug pflegen.

Kompost versorgen
Beete mulchen. Bodenprobe.
Weg anlegen.

Beerenobst planen (Ableger nehmen!)
Büsche lichten
Bäume schneiden

Hecken schneiden.
Rasen pflegen.

Stauden ordnen und einwintern.

Tee kochen. Feuer machen. Maronen rösten.
Asche sammeln. Füsse hoch.


Im Haus:


Vögel füttern. Katzen ärgern - und versorgen. Ella helfen.

Freitag, 27. Oktober 2017

Erntezeit.

Die Ernte war  vorbei. Die Schränke gefüllt. Nun ging es ans Einwintern.

Ans Dankbar sein,  Loslassen und die Dunkelheit umarmen.

Wurzeln schlagen. Ausruhen. Kraft schöpfen.

Samstag, 19. August 2017

Elfensommer - Erntezeit.

Torben, Carlsson und Ella saßen um Ellas Tisch und dachten nach.

Der Sommer war lang und arbeitsreich gewesen.

Torben hatte geerntet, Ella Gelees gekocht und Kräuter getrocknet, und Carlsson hatte seine Sachen zu ihnen gebracht.

Alle paar Jahrhunderte, wenn die Zeiten sich wandelten, gingen Elfen auf Reisen. Nun war Carlssons Zeit.

Er würde den Rhein verlassen und auf die Höhe ziehen.

Dort wurde er gebraucht.

Gemeinsam hatten sie seine Sachen aus vierhundert Jahren Rheinzeit gesichtet und sortiert.

Einige Sachen wieder zurück gegeben, einige Räume neu geordnet.

Torben würde einiges Werkzeug in den Garten übernehmen.

Ella einige Bücher in den Bücherschrank ihrer Menschen stellen.

Sie mussten jetzt nur noch seinen Wanderstock aus den 1920ern wiederfinden, dann wäre Carlsson zum Aufbruch bereit.

Er würde in die Stadt kommen, Torben bei der Anlage des Gartens helfen.
Einige Beete mussten verändert werden.

Bei der Gelegenheit Ella Korrektur lesen helfen.
Ihr Mensch hatte sich aufs Schreiben verlegt.

Dann würde er zum Winter auf die Höhe ziehen...

Freitag, 23. Juni 2017

Mittsommer - Johannistag



Aus Torbens Notizbuch:

'Zwischen Sommerwende und Johanni ist eine gute Zeit zu schauen,
wie in Gärten die Sonne steht und wie die Schatten fallen, wenn sie hoch steht.

Morgens, mittags, abends schauen, wo Licht und Schatten sind, ist ideal.'

Mittwoch, 7. Juni 2017

No. 15 - 8. Juni - Elfensommer

Torben ging bedächtig den Gartenweg entlang.

Pfingsten war vorbei, die Pfingstrosen verblühten.
Die ersten Taglilien öffneten sich.

Es war kühler geworden, so wie es sein sollte,
wenn auch nicht gar so kühl wie früher.

Der Zustand hieß Schafskälte und war gut so.

Die Bäume entschieden, welche Früchte sie reifen wollten,
und warfen die übrigen ab.

Torben war froh über seine Zipfelmütze,
gestaltet, alles abprallen zu lassen.

Vom Steinschlag mittelalterlicher Minen hin zu Juni-Äpfeln.

Er besprach sich mit den Obstbäumen.

Nickte den Apfelbäumen zu, die dieses Jahr ordentlich trugen.
Wie alle zwei Jahre.

Er fragte, ob er nachschauen und ausdünnen sollte,
um die Last der Früchte besser zu verteilen,
dem Baum zu ermöglichen, auch im nächsten Jahr zu tragen.

Er nickte den Aprikosen und Renekloden zu,
die ordentlich angesetzt hatten und anfingen, ihre Früchte zu färben.

Er tätschelte die Kirschen, süß wie sauer, rot und reif,
und seufzte beim Birnenbaum, der früh geblüht und späten Frost abbekommen hatte.

Die Reben blühten und setzten Frucht an.
Johannisbeeren, Stachelbeeren und ihre Verwandten färbten sich.

Für Kostproben war es zu früh. Sie waren noch sauer.

Rhabarber und Spargel setzten zum Endspurt an.
Nach Johanni würden sie ausruhen und nicht mehr geschnitten werden.

Torben besprach, was er noch nehmen wollte.
(Ella erzählte seit einigen Wochen angesichts sich leerenden Löwenzahn-Gelees von Rhabarber-Rezepten und Rosenblüten).
Und wieviel Kompost die Pflanzen brauchten, um neue Kraft zu sammeln.

Dann nahm er Himbeerblätter und Zitronenmelisse als Haustee,
tränkte die Wildbienen, grüßte den Schachtelhalm in Nachbars Garten,
klopfte die Erde von den Gartenstiefeln, sah nach dem Rechten
und ging nach Hause.             

Mittsommer war heraufgezogen.

Samstag, 6. Mai 2017

No. 14 Elfeneinschub. Ella bloggt - Listenwerk

Ella ordnete das Haus. Was mit Listen begann.

Sie schlug eine neue Seite auf und schrieb ihr Lieblingsliste.
Aufgeschrieben von Stephen Covey.

Live.
Love.
Learn.
Leave a Legacy.

Sie hatte begonnen.

Freitag, 17. März 2017

No.13 17. März - Patrick. Und Gertrud.

'Sankt Gertrud schleust den Garten auf.'

Am siebzehnten März begann nach dem Bauernkalender die Gartensaison.

Für Torben hatte sie längst begonnen.

Er hatte Hütte und Schuppen aufgeräumt und eingerichtet,
die Stauden geschnitten, das Spargelbeet geharkt,
den Kompost geprüft und begonnen, die Rosen zu schneiden.

Es war warm geworden. Die Forsythien blühten. Nun war Zeit dazu.

Er musste noch Weidenzweige häckseln und neue Beerenbeete damit mulchen.

Weidenrinde enthielt Wurzelhormon.

(Die Menschen hatten es als Acetylsalicylsäure nachgebaut
und verwendeten es zum Blut verdünnen).

Das würde neuen Pflanzen helfen.

Torben plante.

Von den Stachelbeeren würde er Schnittholz nehmen,
um neue Pflanzen anzuziehen.



Und zwischen die alten Pflanzen Johannisbeeren-Stecklinge setzen. 

Wegen der Himbeeren hatte er sich mit dem Gartennachbarn unterhalten.

Die Sorte, die derzeit durch die Gärten wanderte,
wuchs sehr stark und trug nicht gut.

Vielleicht konnte er hier neue Pflanzen finden und weitergeben.

Der Kompost war fertig.

Er kam dann nächste Woche auf die frisch gehackten Beete.

Möhren und Pastinaken waren gesät. Reihen von Steckwiebeln waren gesteckt.

Tomaten und Auberginen-Setzlinge wuchsen und sangen leise vor sich hin.

Es sollte Regen geben. Er musste einen Wassertank flicken.

Und alte Brombeertriebe ziehen, längst abgeschnitten und als Frostschutz verwendet.

Die Aprikose und die Pflaumen wollten geschnitten werden.

...

Das Frühjahr hatte längst begonnen. Mit aller Macht.

Freitag, 10. März 2017

No. 12 10. März - Frucht: Pflanzzeit - Pflanzliste

Torben krempelte die Ärmel seines Kittels hoch.

Tomaten waren umgetopft. Der Erker geputzt. Die Fenster glänzten.

Die Hauspflanzen bereit.

Die ersten Beete waren aufgeharkt. Die Sonne wärmte sie.

Bald konnte gepflanzt werden.

...

Er sah seine Pflanzliste durch:

Wurzel
Kartoffeln. Davor: Dicke Bohnen. Danach: Rettich.

Blüte
Ein Beet Zwiebeln. Ein Beet Lauch.
Dazwischen Möhren (eher sportlich - der Boden war zu dicht) und Pastinaken
(die gingen überraschend gut. Seine Menschen machten Mus davon).

Blatt
Kohl und Mangold. Blieben lange. Davor: Erbsen.

Frucht 
Buschbohnen und rote Bete.
Dazwischen vielleicht eine, und wirklich nur eine, Zucchini.

Davor: Kohlrabi und Salat.

...

Torben hatte sich mit seinem Menschen beraten.

Gurken, zu empfindlich für den Garten, kamen auf den Balkon.
Weit weg von den Tomatenkästen, mit denen sie sich nicht vertrugen.
Überraschenderweise war der Versuch mit Auberginen geglückt.

Der Balkon würde voll werden.

...

Sie würden für die Garten-Tomaten ein neues Beet anlegen.

Auf das alte Stück kamen Stangenbohnen.
Zwischen gepflanzt mit Kürbis und Mais.

Ein Dreischwestern-Beet würde entstehen.

...

Morgen standen Bodenproben an. Das zweite Stück wurde vorbereitet.

Mineralien wurden ausgebracht.

Es begann.

Sonntag, 5. März 2017

No. 11 4. März - Alles auf Anfang

Erde

Torben beugte sich über die Erde. Nahm eine Handvoll, roch daran.

Humus-Duft. Gut so.

Er hatte den Mulch weg gezogen, damit der Boden sich erwärmen konnte.

Ging behutsam mit der Hacke durch die oberste Schicht,
um die darunter liegenden Schichten nicht zu stören.

Entfernte den Hahnenfuß und dankte ihm für die Umsicht,
den Boden bedecken zu wollen. Das sei aber nicht mehr nötig.

Der Boden war braun, wie Schokoladenkuchen. Wie er sein sollte.

An manchen Stellen lag noch Kompost auf.

Torben zählte die Regenwürmer. Mehr als im vergangenen Jahr.

Auch gut.

Er deckte den Boden wieder behutsam ab. Rührte den Kompost.
Und war zufrieden.

Bald begann das Pflanzen.


Wurzel
   

Während des Hackens hatte er geerntet.

Die letzte Ernte des alten Jahres war die erste des neuen.

Er zog Pastinaken aus dem Grund. Schüttelte die Erde ab und wusch sie.

Eine gute, große Schüssel, ausreichend für zwei Mahlzeiten.

Mit den Pastinaken waren Steckzwiebeln gesetzt.

Sie waren letztes Jahr unglücklich gewesen, weil es trocken war.

Einige hatten den trockenen Sommer und den Winter überstanden,
und trieben nun neu aus.

Torben hob sie aus dem Grund, sammelte sie,
und setzte sie im neuen Wurzelstück in Reihen in den Boden.

Eine zweite Chance.

...

Eine sanfte Brise. Es war warm. Fast zu warm für Anfang März.

Die Meisen stritten sich.

Der erste Schmetterling flog vorbei. Ein Pfauenauge.