Freitag, 20. Mai 2016

No. 8: Von Kräutern und Tomaten

Die erste Kräuterernte war verteilt. Die Hälfte der tomaten- und der Zucchini-Pflanzen ebenfalls. Der Rest bildete die Ersatzbank für Ernteausfälle.

Torben sortierte die Saatguttüten für die Sommersaat: Rosenkohl, Grün- und Schwarkohl, Melde, Brunnenkresse und verschiedene Salate im Haus, Kapuzinerkresse, Bete und Buschbohnen im Garten.

Die Eisheiligen waren vorbei. Das Jahr nahm Fahrt auf.

Der erste Rückschnitt konnte beginnen.

Freitag, 13. Mai 2016

No. 7: Pfingstwochenende

Aufgrund des ungewohnten Wetters saß Torben nun in der Badewanne.

Nachdem die Katzen nach dem rechten gesehen,
und sich nun zu Ella gesellt hatten,
die etwas schrieb mit ihrem Federkiel, dachte Torben nach.

In der ersten Woche hatte nach dem kühlen April endgültig Wachswetter eingesetzt.

Die Menschenfrau, die sich für eine Woche abgemeldet hatte
(Auch Menschen müssen manchmal heiraten),
standen vor ihrem Garten und zitierte Gartenzeitungen:

'Was bist Du groß gewoden...' bevor sie an das Aufräumen und den ersten Kräuterschnitt ging.

Gemeinsam mit dem Menschenmann hatte Torben die Beetbewässerung durchgesehen, den Filter entstopft, die Tropfabstände und die Fassstände überprüft.

Trotz des feuchten April waren die Fässer vor dem starken Regen
wieder fast leer gewesen.

Jetzt waren sie wahrscheinlich übergelaufen.

Torben nieste.

Er war froh, dass alle gemeinsam tiefen Mulch ausgebracht
und nur behutsam zurückgeschnitten hatten.

So konnte der Regen den Boden nicht verschlämmen und langsam in den Boden einsinken.

Der Hagelschlag machte ihm Sorgen.
Die Kirschen hatten eigentlich gut angesetzt.

Wenn es abgetrocknet hatte, würde er nachschauen gehen,
wie schlimm der Schaden war.

Wenn jetzt so viel Regen fiel, konnte es sein,
dass der Hochsommer sehr trocken würde.

Und sie brauchten viel Wasser, da die Tomaten-, Mais-, Zucchini-, und Gurkensaat gut angegangen war.

Torben nieste wieder.

Und dachte über Trockenheit und Hitze und Zisternen nach. Zisternen...

Das war die Idee...

Das Wasser war eh abgekühlt.

Torben wickelte sich in ein Gästehandtuch,
setzte einen Waschhandschuh als Zipfelmützenersatz auf
(sie musste erst einmal tüchtig durchtrocknen),
und lief ins Arbeitszimmer.

'Wo waren noch mal die Bücher über Oasenkultur und maurische Gärten?'

Ella blickte kurz über ihre Brille, wedelte mit dem Federkiel und wies auf die Gartenbücher.

'Dort irgendwo. Wenn Du nicht weiter weißt, frag Laila.

...
Oder unsere Nachbarn...'

Sie vertiefte sich wieder.

Torben nahm den Artikel über die Wasserkultur der maurischen Alhambra,
kuschelte sich in die Couch-Ecke, begann zu lesen.

Und vergaß dabei, zu niesen.