Torben ging bedächtig den Gartenweg entlang.
Pfingsten war vorbei, die Pfingstrosen verblühten.
Die ersten Taglilien öffneten sich.
Es war kühler geworden, so wie es sein sollte,
wenn auch nicht gar so kühl wie früher.
Der Zustand hieß Schafskälte und war gut so.
Die Bäume entschieden, welche Früchte sie reifen wollten,
und warfen die übrigen ab.
Torben war froh über seine Zipfelmütze,
gestaltet, alles abprallen zu lassen.
Vom Steinschlag mittelalterlicher Minen hin zu Juni-Äpfeln.
Er besprach sich mit den Obstbäumen.
Nickte den Apfelbäumen zu, die dieses Jahr ordentlich trugen.
Wie alle zwei Jahre.
Er fragte, ob er nachschauen und ausdünnen sollte,
um die Last der Früchte besser zu verteilen,
dem Baum zu ermöglichen, auch im nächsten Jahr zu tragen.
Er nickte den Aprikosen und Renekloden zu,
die ordentlich angesetzt hatten und anfingen, ihre Früchte zu färben.
Er tätschelte die Kirschen, süß wie sauer, rot und reif,
und seufzte beim Birnenbaum, der früh geblüht und späten Frost abbekommen hatte.
Die Reben blühten und setzten Frucht an.
Johannisbeeren, Stachelbeeren und ihre Verwandten färbten sich.
Für Kostproben war es zu früh. Sie waren noch sauer.
Rhabarber und Spargel setzten zum Endspurt an.
Nach Johanni würden sie ausruhen und nicht mehr geschnitten werden.
Torben besprach, was er noch nehmen wollte.
(Ella erzählte seit einigen Wochen angesichts sich leerenden Löwenzahn-Gelees von Rhabarber-Rezepten und Rosenblüten).
Und wieviel Kompost die Pflanzen brauchten, um neue Kraft zu sammeln.
Dann nahm er Himbeerblätter und Zitronenmelisse als Haustee,
tränkte die Wildbienen, grüßte den Schachtelhalm in Nachbars Garten,
klopfte die Erde von den Gartenstiefeln, sah nach dem Rechten
und ging nach Hause.
Mittsommer war heraufgezogen.
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